Die Mitarbeitenden regen die Kinder und Jugendlichen zum Fragen an und beziehen sie aktiv in die Abläufe ein. Sie sind Vorbild durch eine Haltung der Achtsamkeit, Offenheit und Engagements- Im Sinne der Pädagogik der Anerkennung. Jedes Kind und Jugendliche/r ist dabei willkommen, unabhängig von Herkunft oder besonderer Bedürfnisse. Die Kinder und Jugendlichen werden dabei begleitet ihre Problemlösekompetenz einzubringen und sich Selbstwirksam zu erfahren. Die Meinung und Ideen der Schülerinnen und Schüler ist gefragt und sind die Grundlage des „Weiterdenkens“ über nachhaltige Prozesse in der Landwirtschaft und Umwelt.

Unser pädagogisches Konzept basiert auf dem Prinzip der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Es sollen nicht nur Wissen, sondern auch Schlüsselkompetenzen erworben werden:

• die Kinder/Jugendlichen entwickeln eine eigene Persönlichkeit (Personale Kompetenz)
• können erlerntes Wissen anwenden (Methodische Kompetenz)
• zusammenzuarbeiten, sie lernen Kompromisse einzugehen und sich gegenseitig zu helfen (Soziale Kompetenz)

Jede Kleingruppe mit maximal acht Kindern oder Jugendlichen erledigt eine Aufgabe wie z.B, die Tierversorgung, das Brotbacken, die für das Funktionieren der Landwirtschaft und das Zusammenleben wichtig ist. Durch die Arbeitsteilung lernen die Kinder und Jugendlichen gegenseitig Verantwortung zu tragen.

Indem sich die Kinder selbstwirksam erleben, kann eine positiver nachhaltiger Bezug zu den Lernerfahrungen auf dem Bauernhof erfolgen. Es ist der Spaß am Mitmachen und die Erfahrung von Selbstwirksamkeit und Sinnhaftigkeit, welcher emotional einprägsam sind.

„Denn Kinder sind die Gesellschaft von morgen!“ Maria Montessori

Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) vermittelt Kindern, Jugendlichen ein nachhaltiges Denken und Handeln. Sie setzt auf den Erwerb von Kompetenzen. Durch die Erfahrungen auf unserem Schulbauernhof werden Kinder und Jugendliche zur aktiven Gestaltung eingebunden. Ziel ist es jeden Menschen zu befähigen eine:

• ökologisch verträgliche
• wirtschaftlich nachhaltige
• sozial gerechten Umwelt mitzugestalten.

Unter Berücksichtigung:

• globaler Aspekte
• demokratischer Grundprinzipien
• kultureller Vielfalt

Die Inhalte der Bildung für nachhaltige Entwicklung finden sich in den Lehr- und Bildungsplänen wieder und können so mit dem Aufenthalt auf dem Schulbauerhof verknüpft werden.

Mit Gestaltungskompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Das heißt, aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umsetzen zu können.

Komponenten einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, die gestaltungskompetentes Entscheiden und Handeln ausmachen, sind:

• Vorausschauend denken und handeln, Entwicklungen analysieren und beurteilen können
• An der Nachhaltigkeit orientiert planen und agieren können
• Weltoffen und neue Perspektiven integrierend Wissen aufbauen
• Interdisziplinär Erkenntnisse gewinnen und handeln
• Erkennen und Verstehen von Systemzusammenhängen, Umgang mit Komplexität
• Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
• An kollektiven Entscheidungsprozessen teilhaben können
• Sich und andere motivieren können
• Zielkonflikte bei der Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
• Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren können
• Selbstständig planen und handeln können
• Empathie für andere zeigen können

Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde im 18. Jahrhundert in der Forstwirtschaft geprägt: „Schlage nur so viel Holz ein, wie der Wald verkraften kann! So viel Holz, wie nachwachsen kann!“

Aus diesem Prinzip der Forstwirtschaft hat sich ein Leitgedanke des 21. Jahrhunderts gebildet.

Heute spricht man von nachhaltiger Entwicklung au Basis der Definition nach Brundlandt: „Nachhaltig ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Dabei spielen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in gleichem Maße eine Rolle. Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen sich gegenseitig. 

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